Finanzen im Griff mit dem Zwei-Konten-Modell

Gerät das Girokonto immer wieder ins Minus, wird das auf die Dauer teuer. Trotz niedriger Zinsen liegt der Sollzins für den Dispokredit im Durchschnitt immer noch bei knapp 10 %. Aber auch ein zu hohes Guthaben auf dem Girokonto ist nachteilig. Habenzinsen gibt es dort nämlich in aller Regel nicht. Optimal für die monatliche Budgetplanung im Haushalt ist das von vielen Experten empfohlene Zwei-Konten-Modell: Auf dem Girokonto bleibt nur so viel, wie für die laufenden Ausgaben benötigt wird. Der Rest wird zu Tagesgeldzinsen gespart.

Das richtige Girokonto

Achten Sie beim Girokonto Vergleich vor allem auf die Gebühren. Nur ganz wenige Banken bieten ein wirklich kostenfreies Konto an, das dann online geführt werden muss. Ansonsten haben Sie meist die Wahl zwischen einer Grundgebühr, die bereits einige kostenlose Buchungen enthält, und einer Abrechnung für jeden einzelnen Posten. Was günstiger ist, hängt davon ab, wie oft Sie zum Beispiel Online-Überweisungen, Daueraufträge, Lastschriften und Überweisungen mit Papierformular durchführen. Der Dispo-Rahmen und der dafür gültige Zins spielen keine Rolle, wenn Sie darauf achten, dass das Konto stets ein Guthaben aufweist.

Echte Kreditkarte für kurzfristigen Mehrbedarf

background-2323_1280Unerwartete Kosten lassen sich oft gut über eine Kreditkarte auffangen, statt den Dispokredit in Anspruch zu nehmen. Achten Sie beim Kreditkarten Vergleich darauf, dass es sich um eine echte Kreditkarte handelt. Nur hier wird Ihnen tatsächlich ein zinsloses Darlehen bis zum nächsten Abrechnungsstichtag gewährt. Prepaid-Karten müssen dagegen vorher mit Guthaben aufgeladen werden. Vorsicht ist auch bei sogenannten Revolving Cards geboten. Hier gibt es zwar einen Verfügungsrahmen, aber als Rückzahlungsoption ist Ratenzahlung voreingestellt. Wer vergisst, die Kartenschulden bei Fälligkeit in einem Betrag zu überweisen, zahlt für die Raten-Option ähnliche hohe Zinsen wie beim Dispokredit. Verzichten Sie möglichst auch auf die Nutzung von Geldautomaten mit einer Kreditkarte, wenn Sie sich nicht vorher erkundigt haben, dass Bargeldverfügungen kostenlos sind. Ansonsten drohen Gebühren, die weit höher sind als die Zinsen für den Dispo.

Tagesgeld bringt kleine Zinsen

Ihr zweites Konto ist ein Tagesgeldkonto. Hierhin schieben Sie das Geld, das Sie auf dem Girokonto nicht benötigen. Das kann zum Beispiel das Guthaben zur Monatsmitte sein, wenn alle normalen Abbuchungen und Überweisungen erledigt sind. Tagesgeld trägt seinen Namen, weil es täglich verfügbar ist. Wenn Sie also doch etwas mehr Geld brauchen, kommen Sie schnell heran. Zwar sind Tagesgeldzinsen in aller Regel niedriger als die Inflationsrate. Dennoch fallen beim Tagesgeldkonto Vergleich Banken mit relativ hohen Zinsen auf. Achten Sie darauf, für welchen Zeitraum diese Zinssätze gelten. Oft sind es nur drei Monate – ein Lockvogel-Angebot. Eröffnen Sie das Konto lieber bei einer Bank oder auch einer Versicherung, die langfristige gute Zinsen bietet. Die höchsten Zinsen haben in der Regel ausländische Banken. Zwar gilt in der gesamten EU eine Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Fraglich ist aber, ob deutsche Kunden im Fall einer Bankenpleite im Ausland wirklich schnell und problemlos darauf zugreifen können. Außerdem ist eine mögliche Besteuerung von Zinseinkünften im Ausland zu beachten, die auf die Steuerschuld in Deutschland nur sehr aufwendig angerechnet werden kann. Ein Tagesgeldkonto im Inland ist bei geringen Zinsdifferenzen die sichere Wahl.

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